Die orientalische Küche lebt von Lamm, Huhn und ihren Gewürzen, die in allerhand Beiwerk und breiige Kombinationen aus Linsen, Kichererbsen, Couscous, Joghurt und Minze gebettet sind. Das Arabesk lebt wie jedes dieser Lokale mit diesem Angebot vom Ruf des leicht Exotischen. Dabei hängt die Küche stets von der Qualität des Materials ab, und Lamm, aber vor allem Huhn, sind teuer, wenn man diese Qualität haben will. Wenn nicht, kann die Kochkunst geradezu erhaben sein, sie verdeckt nicht die mangelnde, eher billige Qualität. Leider finde ich diesen Mangel auch im Arabesk.Man kann am Beispiel der Platte mit den vielen Vor- (und Bei-)speisen leicht erkennen, dass hier die Phantasie der Variation, wohl aber auch der Mut zum starken Gewürz fehlen. Es schmeckt entweder langweilig oder säuerlich. Nun gut, Kichererbsen muss man mögen, ich nicht. Aber Langeweile muss nicht sein, es darf ruhig spannend sein, sonst muss ich hier nicht hin. Dabei sind die Preise nicht gerade günstig, während das Ambiente, dem Namen entsprechend, gedämpfte Harems-Assoziationen erweckt. Junge Leute gehen gerne her, ich frage mich, wie oft sie wiederkommen. Ich fand den Besitzer, der bediente, nicht freundlich. Vielleicht sind ja Knurrer einfach nur ehrlich?