Die perfekte Location für einen fiktiven neureichen Elite-Hipster!Spaß beiseite, wir besuchten Seven Swans an einem Dienstagabend anlässlich des Geburtstags einer Freundin. Das Ambiente ist wirklich herrlich, der White Room strahlt voll Licht und auch der Ausblick auf den Main ist ein Augenschmaus. Ich wurde begrüßt von einer Dame, die eine sehr nette und herzliche Stimmung verbreitete und mir ein Aperitif anbot. Langsam traf die Geburtstagsgesellschaft ein und ein weiterer Kellner tauchte zum ersten Mal auf dem Spielfeld auf. Unsere ausländischen Gäste wollten einen Gin Tonic bestellen, so suchten sie sich einen entsprechenden Gin auf dem Menu aus. Jedoch begingen sie dabei anscheinend einen fatalen Fehler, sie fragten in einem Sternerestaurant nach einer zusätzlichen Gurke im Gin. Schnell fiel auf, dass der Barkeeper anscheinend eine große Diva ist und ungerne die Wünsche seiner Kunden erfüllt, eine simple Gurke in den Gin zu legen. Zu viel verlangt, bei den Preisen? Es tut mir Leid, ich habe in Sternerestaurants auf der ganzen Welt gegessen und bin einen außerordentlich guten Kundenservice gewohnt. Es ist einfach lächerlich, wie Seven Swans versucht noch ein i-Tüpfelchen draufzusetzen und mit einer derartigen Arroganz den Wunsch abwinkt, eine kleine Gurke zu bekommen. In vergleichbaren Etablissements in Paris oder London wäre der Kellner zum Gemüsehändler am Ende der Stadt gefahren um die Gurke zu holen. Leider wird dieses Konzept nicht lange halten. Denn vom Ambiente her finde ich die Location ziemlich unattraktiv für Geschäftsessen, da der Kundenservice viel zu legere ist, man wird hier wie ein Kumpel behandelt. Freundlich, aber einem Kumpel würde man auch nicht jeden Extrawunsch erfüllen. Zudem fiel uns immer wieder auf, dass die Kellner sehr unaufmerksam waren, so ging das Brot oft leer, Brot wurde serviert und man wartete aber wieder 15-20 min auf die Butter. Bei den Preisen gehört sich eine derart dilettantische Behandlung schlichtweg nicht. So wollten wir einen festlichen Abend verbringen, der von schlechtem Service und von kleinen Unaufmerksamkeiten – über die man in einer Pommensbude hinwegsehen würde – getrübt. Eine zweite Krönung war – wagen Sie sich bloß nicht zu fragen, denn offensichtlich ist auch der Koch eine Diva – die Frage nach dem Pfeffer. Pfeffer? Es gibt bei uns keinen Pfeffer?! Wir haben nur lokale Produkte. So eine lächerliche Aussage habe ich in einem Restaurant noch nie gehört. Fragen Sie sich doch einmal, wo ihre Kaffeebohnen aus dem Espresso wachsen: möglicherweise in Mecklenburg-Vorpommern? Man wird hier definitiv nicht aufmerksam und gut behandelt. Wasser wird viel zu selten nachgeschenkt, dasselbe gilt für den Wein. Wünsche des Kunden werden regelrecht abgeschmettert. Die Küche bestehe bei dem Spareribs und dem „Miniburger“ ( oder was es auch immer war), dass man mit den Händen esse. Geht das die Küche was an, wenn man zivilisierter sein will und sich weigert? Offensichtlich sitzt dort jemand sehr hochnäsiges. Ich empfand auch die Fischsuppe als Starter unpassend. Fischsuppe ist sehr speziell, nicht jeder mag sie. So ließen 3 von 4 Personen die Suppe unangetastet stehen. Dies fiel auch dem Kellner nicht auf – eine weitere Unaufmerksamkeit. Um nicht der Ober-Miesmacher zu sein, muss ich gestehen, dass das Essen als solches ganz gut schmeckte. Jedoch verwürzte der blamable Kundenservice dieses wieder. Das Dessert allerdings bereitete mir ähnlich Bauchschmerzen, wie der Service Kopfschmerzen. Anscheinen wollte man super „fresh“ sein und bereite das Dessert mit einer Honig-Essig Sauce an. Der Essig schmerzte mir bis 4 Uhr nachts im Bauch und ich war nur der einzige. Warum nun neureicher Elite-Hipster? Ein Neureicher würde sich niemals einen derart schlechten Kundenservice gefallen lassen. Ein Hipster könnte sich die astronomischen Preise nicht leisten. Der Elite wäre der „Laden“ viel zu hipstermäßig. Deswegen: der neureiche Elite-Hipster. Es ist einfach typisch frankfurtisch. Man hält sich eben für was ganz besonderes, international betrachtet ist man aber eine Niete.