Ole Deele

Wir hatten einen Tisch reserviert, um unseren Hochzeitstag mit einem schönen Essen zu feiern. Eine gute Idee, wie sich schnell herausstellte.In einem alten Bauernhaus untergaebracht sitzt man tatsächlich in der "alten Diele" des Hauses. Die Einrichtung soll zeitlos-elegant sein, passt aber nach unserem Geschmack eher nicht ins Haus und ist eher ein wenig "schnarchig".Das 4-Gänge-Menü überraschte mit ungewöhnlichen Geschmackskombinationen, die wir selbst so nicht gewählt hätten. Ob Fisch oder Fleisch - alles super! Und besonderer Wert wird auf regionale Herkunft der verarbeiteten Produkte gelegt, was uns gut gefiel und der Qualität ausgesprochen zuträglich ist.Der von uns gewählte offene Wein war erstklassig und passet sehr gut zum Menü.Auch der Service war sehr angenehm: zurückhaltend aber aufmerksam.Einziger, klitzekleiner Wermutstropfen des Abends: Wir hatten manches Mal kaum Zeit, beispielsweise unser leckeres Gaues-Brot aufzuessen, weil schon der nächste Gang kam. Aber nach insgesamt 2 Stunden waren wir mit Amuse-Gueule, Menü und 2.Nachtisch (!) mehr als zufrieden.Die angeführten Kritikpunkte sind jedenfalls so marginal, dass wir feststellen: Der Weg aus Hannover lohnt sich defintiv!!!

Wir haben uns für 7 Gänge entschieden, aber wie immer in mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurants kommen noch 4 Amuse-Bouches, ein Vor- und ein Nachspeise dazu! Alle Gerichte sind ziemlich komplex, man muss sich sehr konzentrieren, um die verschiedenen Gefälligkeiten zu entdecken. Fusion-Elemente aus verschiedenen Ländern und viele kreative Kombinationen, alles sehr gut. Sie behalten ihren Stil und schaffen es auch, das Hauptgericht als Highlight auf der Speisekarte zu haben: Grillteller 3.0, amerikanisch und einfach großartig. Das hat natürlich seinen Preis, 220€ pP mit der Weinbegleitung (großzügig und mit hochwertigen Weinen), aber der Aufwand ist enorm und die Qualität eher 2 als 1 Stern. Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern...