Das Fink ist ein kleines Restaurant in Köln-Nippes mit ca. 30 Sitzplätzen, eher einfach gehalten, aber aufgrund seiner geringen Größe ganz gemütlich. Das Personal ist ausgesprochen freundlich und geht auch auf Sonderwünsche ein. Die Karte ist eher klein und wechselt öfters. Heute Abend waren darauf zwei Vorspeisen, sechs Hauptgerichte und eine Nachspeise sowie Kuchen.Leider hat uns das Essen alles andere als vom Hocker gehauen. Als Vorspeise haben wir warme Feigen mit Ziegenkäsefüllung und Schinken sowie Zwiebelsuppe mit Käsecroutons bestellt. Die Zwiebelsuppe war dann leider aus, so dass meinem Mann und mir nicht anderes übrig blieb, als beide die Feigen zu bestellen. Die Feigen waren -wie das bei hierzulande erhältlichen Feigen leider oft der Fall ist- geschmacksneutral, der Ziegenfrischkäse war angenehm würzig und schmeckte mit dem darüber aufgebrachten kräftigen Honig gut. Der rohe Schinken hatte jedoch ein völlig unangebracht vordergründiges Räucheraroma, so dass man vom Schinken selber überhaupt nichts geschmeckt hat.Als Hauptspeise hatten wir Fenchelrisotto mit Zanderfilet und Rinderroulade mit Semmelknödeln und Endiviensalat (eigentlich war Spitzkohl dazu vorgesehen, den ich durch den Salat ersetzt habe). Das Fenchelrisotto hatte einen grundsätzlich guten Geschmack, war aber eindeutig zu fest, d.h. zu pappig. Mein Mann hätte sich zudem einen stärkeren Fenchelgeschmack gewünscht. Das Zanderfilet hat uns beide geschmacklich und von der Konsistenz an Backfisch vom Jahrmarkt erinnert. Es erschien uns auch frittiert und nicht gebraten. Das geht eindeutig besser und war enttäuschend. Die Rinderroulade war geschmacklich in Ordnung, ich habe allerdings schon deutlich bessere und speziell deutlich zartere Rinderrouladen gegessen. Die Semmelknödelscheiben waren gebraten und stellenweise angenehm knusprig, aber auch stellenweise gummiartig. Geschmacklich waren sie ebenfalls befriedigend. Einzig der von mir gegen den Spitzkohl getauschte Endiviensalat war ein Highlight. Der Salat war knackig frisch und hatte ein wirklich gutes -bei Endiviensalat gegen die Bitterkeit häufig genutztes- würziges Kartoffeldressing. Sehr lecker.Als Nachspeise gab es nur Haselnusspannacotta oder eben Kuchen. Da wir beide keine Pannacotta mögen und abends nicht zwingend Kuchen essen müssen, haben wir -für uns eher ungewöhnlich- unser Abendessen nach zwei Gängen beendet und sind direkt zum Espresso übergegangen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist OK. Insgesamt hatten wir uns vom Fink mehr versprochen und waren von den vorgefundenen Kochkünsten eher enttäuscht. Es war halt einfach nichts dolles.